Ausgeschlafen und gut gefrühstückt geht es an die 2. Etappe. Also rauf auf's Bike und weiter. Nachdem ich nun etwas vorsichtiger in Bezug auf Kilometerangaben geworden bin, habe ich mir am Vorabend nochmals die Karte zur Hand genommen und studiert. 10 Kilomer hinter Novara müßte der höchste Punkt der heutigen Tour sein. Nach 10 Km Bergauf war es am Porta Mandrazzi (1185 Hm) auch so. Genau an diesem Punkt ging laut GPS und Karte auch der Abzweig und somit eine vermeintliche Abkürzung in Richtung Francavilla ab. Wir wählte jedoch die Asphaltroute in die besagte Richtung, da es sich bei der Abkürzung um ein Mulattiera (Saumpfad) handelte, der uns im Sturzflug von ca. 4 Km Länge zurück auf 480 Hm gebracht hätte. Und das mit Highend DigiCam auf dem Gepäckträger und 6 Kg Rucksack auf dem Rücken !!!!! Nein Danke. Also immer schön brav auf der Asphaltdecke in Richtung Francavilla bleiben. Nach unzähligen Highspeed Kurven lag Francavilla nun vor uns. Da gönnt man sich doch nach getaner Arbeit einen Cappuccio mit Brioche. Wenn da nicht noch die 12 Km bis nach Linguaglossa wären. Aber laut Karte ging es nur UM Castiglione herum und dann weiter zum 2. Etappenziel. Kurz vor Castiglione, zeigte Angi mit dem Finger auf einem am Berg klebendem Dorf: "Das ist Castiglione, da müßen wir hoch." Ich verneinte dieses, weil das nun wirklich auf meinem GPS anders aussah. Tücken der Technik. Nach 45 Minuten erneutem Klettern mußte ich gestehen, daß Angi mal wieder recht hatte. Das waren mal eben schlappe 330 Hm bis zum Monte Portella. Aber nun ging es wirklich nur noch abwärts, durch Haselnußplantagen und Schafherden bis nach Linguaglossa. Ganz ehrlich gesagt, hatten die erste und zweite Etappen zusammengerechnet mehr als 90 Km und 1800 Hm. Und das für eine Etappe mit Kampfgepäck von mehr als 10 Kg. Da hätte selbst ich am Abend keinen Vino gebraucht, um seelig einzuschlafen. Nun liegt der Etna direkt vor unseren Füßen und ist bis jetzt noch still und artig. Aber wer weiß, was morgen ist !!!